Fragen und Antworten bzgl. des Symptom-Tagebuchs von Climedo Health
DATUM
20. Oktober 2020
Allgemeine Fragen
1. Wie das digitale Symptom-Tagebuch funktioniert
Befinden sich Kontaktpersonen aufgrund eines Verdachtsfalles in Quarantäne, so ist eine tägliche Erfassung des Gesundheitszustandes der Kontaktpersonen durch die Gesundheitsämter obligatorisch. Das digitale Symptom-Tagebuch unterstützt die Gesundheitsämter hierbei, in dem den betreffenden Kontaktpersonen mittels der erfassten Kontaktdaten im Zeitraum der Quarantäne täglich automatisch ein Web-Link per E-Mail oder SMS zugesendet wird. Dieser Link führt die betroffenen Kontaktpersonen zu einem Online-Fragebogen bzgl. ihres Gesundheitszustandes. Diesen füllen die Kontaktpersonen selbstständig aus. Sofern bei einer betroffenen Kontaktperson eine Probe entnommen wurde, werden die Kontaktpersonen gebeten, hierzu ebenfalls Angaben in einem separaten Fragenbogen zu machen. Nach Abschluss und Speicherung des Fragebogens findet eine automatische Zuordnung und Echtzeiterfassung der Daten im betreffenden Symptom-Tagebuch statt. Sofern ein Online-Fragebogen mittels des zugesendeten Links nicht bearbeitet wurde, wird automatisch ein weiterer Link als Erinnerung an die Kontaktperson gesendet. Die gesamte elektronische Übermittlung der Daten findet mit HTTPs basierender Verschlüsselung statt.
2. Warum das digitale Symptom-Tagebuch die Gesundheitsämter entlastet
Das digitale Symptom-Tagebuch entlastet die Gesundheitsämter bei der täglichen Aufnahme des Symptomstatus der von ihnen betreuten Kontaktpersonen. Die Entlastung entsteht explizit dadurch, dass auf Basis der bereits in bestehenden Systemen erfassten oder der neu eingegebenen Kontaktdaten die betroffenen Kontaktpersonen im Zeitraum der Quarantäne täglich automatisch per E-Mail oder SMS einen Link erhalten, der sie zu einem Online-Fragebogen bezüglich ihres Gesundheitszustandes führt. Die betreffenden Kontaktpersonen füllen den Online-Fragebogen eigenständig aus und senden diesen automatisch durch die Speicherung am Ende des Fragebogens an die Gesundheitsämter zurück. Es findet dabei eine automatische Zuordnung und Echtzeiterfassung der Daten im betreffenden Symptom-Tagebuch statt. Es entfällt somit die tägliche telefonische Erfassung des Symptomstatus durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter in den meisten Fällen.
3. Für wen das Symptom-Tagebuch verfügbar ist
Das digitale Symptom-Tagebuch der Climedo Health GmbH ist für alle Gesundheitsämter in Deutschland verfügbar. Es handelt sich um eine rein webbasierte Anwendung, sodass kein Installationsaufwand für die Gesundheitsämter entsteht.
4. Wer das digitale Symptom-Tagebuch entwickelt hat
Das digitale Symptom-Tagebuch wurde von der Climedo Health GmbH in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), sowie unter Einbezug des RobertKoch-Institut (RKI), des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) und der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen – entwickelt.
5. Welcher fachliche Hintergrund der Anwendung zugrunde liegt
Der Online-Fragebogen bzgl. des Gesundheitszustandes, der der Anwendung zugrunde liegt, wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Entwickler Climedo Health GmbH und dem Robert-Koch-Institut (RKI) entwickelt.
6. Welche Kosten den Gesundheitsämtern entstehen
Den Gesundheitsämtern entstehen während der Nutzung der Anwendung bis Ende des Jahres 2021 keine Kosten. Diese werden innerhalb dieses Zeitraumes durch das Bundesministerium für Gesundheit getragen.
7. Welche Voraussetzungen für die Einrichtung des digitalen SymptomTagebuches erforderlich sind
Die Anwendung ist webbasiert und kann von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes über alle aktuellen und gängigen Browser bedient werden. Eine lokale Installation ist nicht erforderlich.
8. Welche Möglichkeiten des Austausches mit bereits teilnehmenden Gesundheitsämtern bestehen
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit des Austausches mit allen Gesundheitsämtern, die die Anwendung bereits aktiv nutzen. Hierzu ist eine Kontaktaufnahme mit dem Entwickler Climedo Health GmbH erforderlich.
9. Wie sich der Implementierungsprozess der Anwendung für die Gesundheitsämter gestaltet
Die Anwendung stellt eine Ergänzung zu bestehenden Verwaltungsplattformen und -prozessen dar und dient als Unterstützung hinsichtlich der Quarantäne-Überwachung. Im Rahmen der Implementierung wird eine 60-minütige Schulung angesetzt, in welcher die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Einweisung in die Anwendung erhalten. Daraufhin folgt die Freischaltung der Nutzerzugänge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes.
10. Wie die Gesundheitsämter Zugang zum digitalen Symptom-Tagebuch erhalten
Die Bereitstellung des digitalen Symptom-Tagebuchs erfolgt über die Kontaktaufnahme mit dem Entwickler Climedo Health GmbH. Über folgendes Formular können die Gesundheitsämter eine Bereitstellung bzw. erste Vorstellung des Symptom-Tagebuch durch die Climedo Health GmbH in Form einer Online-Demo beantragen. Die spätere Nutzung des Symptom-Tagebuchs erfolgt vollständig webbasiert.
Anwendungsfragen
1. Wie die betroffenen Kontaktpersonen in Quarantäne in den Prozess eingebunden werden
Die betroffenen Kontaktpersonen erhalten täglich mittels E-Mail oder SMS einen wechselnden Link, der sie zu einem Online-Fragebogen bzgl. ihres Gesundheitszustandes führt. Diesen füllen die betroffenen Kontaktpersonen eigenständig aus; durch das Speichern der Eingaben werden diese automatisch an das Gesundheitsamt zurückgesendet. Es findet dabei eine automatische Zuordnung und Echtzeiterfassung der Daten im betreffenden Symptom-Tagebuch statt. Sofern ein COVID-19 Testergebnis vorliegt, werden die Kontaktpersonen gebeten, ein weiteres Online-Formular auszufüllen. Auch diese Angaben werden automatisch zugeordnet und in Echtzeit erfasst.
2. Wie die Gesundheitsämter das Symptom-Tagebuch auch zur telefonischen Erfassung der Symptomatik benutzten können
Primäre Anwendung des digitalen Symptom-Tagebuches ist die Speicherung der Daten aus den durch die Kontaktpersonen täglich eigenständig ausgefüllten Online-Fragebögen bezüglich ihres Gesundheitszustandes. Sofern dies jedoch aufgrund eines fehlenden internetfähigen Endgerätes oder sonstigen Barrieren nicht möglich ist, können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes das Symptom-Tagebuch auch unterstützend während der telefonischen Erfassung des Symptomstatus der Kontaktperson verwenden. Während einer telefonischen Abfrage können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes den Fragebogen mit der betroffenen Kontaktpersonen durchgehen und parallel im digitalen Symptom-Tagebuch der betreffenden Person die von ihr gemachten Angaben eintragen. Dies stellt einen ganzheitlichen Ansatz der Anwendung im Rahmen der Quarantäne-Überwachung sicher.
3. Wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter erkennen, dass Kontaktpersonen den Fragebogen nicht online ausfüllen (können)
Die Mitarbeiterinnen und aMitarbeiter der Gesundheitsämter können in ihrer Kontaktpersonenübersicht erkennen, ob die Online-Umfrage bzgl. des Gesundheitszustandes einer Person ausgefüllt worden ist oder nicht, bzw. in welchem Status sich diese befindet. Sofern Kontaktpersonen mittels E-Mail oder SMS informiert wurden und um die Befüllung des Online-Fragebogens bzgl. Ihres Gesundheitszustandes gebeten wurden, diese jedoch, z.B. aufgrund von Sprachbarrieren nicht umsetzen können, wird dies in der Übersicht und Auswertungsdarstellung in Form eines Ampelsystems mit einem roten Punkt als „0% der erforderlichen Eingaben abgeschlossen“ angezeigt. Weiter bestehen in der Anwendung Filteroptionen zur Auswertung und Identifizierung der Kontaktpersonen, die keine Angaben in ihrem Online-Fragebogen getätigt haben.
4. Wofür die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes die visuelle Kontaktpersonenübersicht und Auswertungsdarstellung der Anwendung verwenden können
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes steht im Rahmen des digitalen Symptom-Tagebuchs eine visuelle Kontaktpersonenübersicht und Auswertungsdarstellung bzgl. der von ihnen betreuten Kontaktpersonen zur Verfügung. In dieser ist es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich, die Daten ihrer betreuenden Kontaktpersonen nach definierten Kriterien zu filtern. So können diese beispielsweise erkennen, ob die Online-Umfrage durch eine betroffene Kontaktperson an einem ausgewählten Tag bereits abgeschlossen worden ist oder Angaben fehlen oder, ob Kontaktpersonen relevante Symptome entwickeln.
5. Wie eine Verlängerung der Quarantäne im Symptom-Tagebuch vorgenommen wird
Es besteht die Möglichkeit der Verlängerung der Quarantäne einer Kontaktperson in der Tagebuchübersicht. Die Daten der neuen Quarantänezeit werden dem vorherigen Symptom-Tagebuch automatisch hinzugefügt, sodass kein neues Symptom-Tagebuch angelegt werden muss.
Technische Fragen
1. Welche Daten erhoben werden
Im Zuge der Beantwortung der Online-Fragebögen bezüglich des Gesundheitszustandes werden zum einen Daten bzgl. der Symptomatik der betroffenen Kontaktpersonen erhoben als auch personenbezogene Daten, wie z.B. Name und Kontaktinformationen, sofern diese nicht zuvor bereits in bestehenden Systemen erfasst wurden. Sofern eine Probe entnommen wurde, werden ergänzend Daten bzgl. des Ergebnisses und wann und wo die Probe entnommen worden ist erhoben. Optional besteht die Möglichkeit Daten und Formulare im Rahmen der Ersttelefonate in der Anwendung zu hinterlegen. Weitere erforderliche Datenpunkte können je nach Anforderungen individualisiert ergänzt werden. Die rein pseudonyme Nutzung des Systems ist möglich, allerdings ist aus technischen Gründen zur Zusendung des Formularlinks mindestens eine E-Mailadresse oder Telefonnummer zu hinterlegen.
2. Warum die erfassten personenbezogenen Daten im Symptom-Tagebuch bzgl. Datensicherheit und Datenschutz sicher gespeichert sind
Alle personenidentifizierenden Daten der Kontaktpersonen werden für jedes Gesundheitsamt getrennt auf den Hochsicherheitsservern des ITZ Bund in Bonn gespeichert. Die gesamte elektronische Datenübermittlung findet über eine HTTPs basierte Verschlüsselung statt. Es wurden ebenso adäquate, den nationalen Gesetzen entsprechende Maßnahmen der Zugriffskontrolle sowie der Eingabekontrolle etabliert.
3. Wieso das digitale Symptom-Tagebuch in bestehende Anwendungen integrierbar ist
Das digitale Symptom-Tagebuch kann sowohl als alleinstehende Lösung im Bereich der Quarantäne-Überwachung genutzt werden, als auch ergänzend zu bestehenden Anwendungen, z.B. über eine CSV oder eine API-Schnittstelle.
4. Welche Möglichkeiten des Datenimportes bestehen
Daten können über den Datenimport in Form einer CSV oder Excel Datei hochgeladen werden. Es können sowohl neue Daten hochgeladen als auch Daten mittels Datenimport ergänzt werden.
5. Welche Möglichkeiten des Datenexportes bestehen
Es besteht die Möglichkeit Daten in Form einer CSV, Excel oder PDF-Datei zu exportieren
6. Welche Schnittstellen bestehen
Aktuell bestehen keine Schnittstellen zu weiteren Systemen. Die Migration von Daten aus bereits vorliegenden Anwendungen oder Dateien ist innerhalb kürzester Zeit möglich. Die Funktionalitäten sind zukünftig sowohl in Verbindung mit als auch unabhängig von der Anwendung SORMAS@DEMIS in Form einer Stand-Alone Lösung für jedes Gesundheitsamt nutzbar.
7. Welche Server zur Speicherung der erfassten Daten verwendet werden
Die erfassten personenbezogenen Daten der Kontaktpersonen werden auf den Servern des ITZ Bund gespeichert. Nicht-personenbezogene Daten werden auf Server der Firma AWS in Deutschland gespeichert.
Weitereführende Informationen