3 Wege, um die Lebensqualität der Patient:innen mit Real-World Data (RWD) zu verbessern

3 Wege, um die Lebensqualität der Patient:innen mit Real-World Data (RWD) zu verbessern

DATUM

20. April 2023

AUTOR

Catherine | Associate Director Marketing

Gesundheitsdaten werden für den medizinischen Fortschritt immer wichtiger und sind aus der modernen Forschung nicht mehr wegzudenken. Dabei tragen Real-World Data (RWD) zur verbesserten Gesundheitsversorgung von Prävention bis Nachsorge bei. Werden die Daten entsprechend aufbereitet, lassen sich auf ihrer Grundlage die Evidenz in klinischen Studien erhöhen und die Entwicklung neuer Arzneimittel und Medizinprodukte beschleunigen. Dabei macht es die Vernetzung von Datensätzen überhaupt erst möglich, Muster zu erkennen, die dann für die Forschung, aber auch für individuelle Therapieentscheidungen genutzt werden können.

Der Mehrwert von RWD wurde in Europa bereits erkannt, doch besteht noch Nachholbedarf beim Datenschutz und der technischen Umsetzung. Neben dem effizienten Einsatz für die Gesundheitsversorgung und in der medizinischen Forschung stellt sich auch die Frage, welchen Einfluss RWD auf die Lebensqualität (QoL) von Patient:innen hat. Wie können diese Daten dabei unterstützen, den Gesundheitszustand zu verbessern, die Krankheitsdauer zu verkürzen oder Nebenwirkungen von Therapiemaßnahmen und Medikamenten zu verringern? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen drei Wege, wie Sie von Patient:innen generierter  RWD profitieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Erkrankten verbessern können.

Think Global, Act Local: Best Practices for Holistic Real-World Evidence

Webinar: Am 9. Mai diskutierten wir mit einem Vertreter von Boehringer Ingelheim über Real-World Evidence (RWE) in klinischen Studien. In unserer Aufzeichnung vom Webinar erfahren Sie mehr zu folgenden Themen:

  • Wie man die Erzeugung von RWE auf globaler und lokaler Ebene strategisch angeht
  • Evidenz auf ganzheitliche Weise generieren
  • Best Practice Beispiele im Bereich RWE von Boehringer Ingelheim

So profitieren Sie und Ihre Patient:innen von RWD:

1) Prävention und Früherkennung durch das Dokumentieren schädlicher Gewohnheiten verbessern

2) Diagnose und Therapie mit RWD beschleunigen

3) Kontrollgruppen in Studien durch RWD ersetzen

1) Prävention und Früherkennung durch das Dokumentieren schädlicher Gewohnheiten verbessern

Krankheiten sollten im Idealfall gar nicht erst entstehen. Dazu ist es aber nötig, dass Bürger:innen Gesundheitsrisiken erkennen und schädliche Gewohnheiten (etwa Rauchen) rechtzeitig ablegen. Informationen sind dabei eine wichtige Grundlage und Anreiz zugleich: Werden sie in Form von RWD eingebracht, lernen die Patient:innen sich selbst besser kennen und liefern zugleich wertvolle Daten, die für Prävention und Therapie entscheidend sein können. Die Dokumentation von Gewohnheiten, die sich auf die Gesundheit auswirken, lässt sich zudem leicht in den Alltag einbauen. Ein positiver Nebeneffekt: Das Vertrauen in die medizinische Forschung und Versorgung wird erhöht.

Damit Patient:innen der Forschung entsprechendes Feedback möglichst ohne große Hindernisse bereitstellen können, sollte vermehrt auf digitale Tools gesetzt werden. So lassen sich etwa via digitale Tagebücher Essgewohnheiten, Symptomverläufe oder die Medikamenteneinnahme dokumentieren, ohne dass Betroffene für eine Befragung in ein klinisches Zentrum fahren müssen. Gleichzeitig haben Ärzt:innen direkten Zugriff und können die benötigten Daten selbstständig auswählen. Wearables wiederum können wichtige Parameter wie den Blutzucker dokumentieren ohne, dass Patient:innen selbst tätig werden müssen. Medizinische Apps für mobile Geräte erleichtern den Alltag, indem sie wertvolle Informationen zur Ernährung geben oder bei der Medikamentendosierung unterstützen.

2) Diagnose und Therapie mit RWD beschleunigen

Ein erweiterter Pool an Daten, die neben medizinischen Parametern auch Aspekte der Lebensführung und der Gewohnheiten beinhalten, verbessert langfristig die Therapieplanung. Denn auf diese Weise stehen nicht nur die Krankheit und deren typischer Verlauf im Fokus. Auch werden die Bedürfnisse der Erkrankten hinzugezogen. Anfangs unspezifische Daten lassen sich auf diese Weise dazu verwenden, konkrete und individuelle Therapien auf die Betroffenen abzustimmen. Dadurch wird nicht nur die Lebensqualität der Patient:innen im Behandlungsverlauf verbessert, sondern auch der gesamte Heilungsprozess beschleunigt.

Wird RWD verstärkt in der Prävention und dem frühen Screening angewendet, lassen sich diese fortlaufend mit den Daten aus der medizinischen Versorgung anreichern. Dadurch können bereits sehr früh Auffälligkeiten festgestellt werden, sodass erste spezifische Untersuchungen wesentlich früher und im Idealfall noch vor Krankheitsbeginn erfolgen können. So lässt sich wichtige Zeit gewinnen, die z.B. bei Übersehen von frühen Indikatoren für eine Krebserkrankung verloren geht. Zudem trägt RWD dazu bei, eine optimierte Überwachung des Studienverlaufs zu ermöglichen. Dadurch können zeitnah Therapieanpassungen vorgenommen und eine bessere Therapietreue bzw. Adhärenz erzielt werden. Gleichzeitig verbessert sich die Lebensqualität (QoL) der Betroffenen etwa durch die besser abgestimmte Behandlung.

Climedo Connect: Bridging the Gap between Clinical Research and Real-World Evidence

In einem unserer vergangenen Webinare gab Dr. Ralph Markus Wirtz (Stratifyer) spannende Einblicke in Einblicke in adaptive Studiendesigns sowie in die effektive Nutzung von Real-World Evidence (RWE).

3) Kontrollgruppen in Studien durch RWD ersetzen

In traditionellen klinischen Studien werden Patient:innen in Gruppen eingeteilt, wobei die Interventionsgruppe neue Medikament erhält und eine Kontrollgruppe die bisherige Behandlungsweise oder ein Placebo erfährt. Doch gerade bei sehr schweren und lebensbedrohlichen Erkrankungen ist es ethisch und rechtlich problematisch, Betroffene dieser Kontrollgruppe zuzuweisen, sodass sie keine Chance auf eine potenziell lebensrettende Behandlung haben. Die Kontrollgruppe lässt sich durch RWD ersetzen, sodass von Anfang an alle Patient:innen die gleiche Chance auf Heilung bekommen. Dazu werden über statistische Verfahren passende RWD-Datensätze mit den Studienpatient:innen abgeglichen, sodass leichter Rückschlüsse auf einen ähnlichen Krankheitsverlauf gezogen werden können.

Darüber hinaus lohnt der unterstützende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI): Spezielle Algorithmen können dabei helfen, Abweichungen von der Norm zu erkennen, wodurch Betroffene rechtzeitig vor Studien- oder Behandlungsbeginn auf Risiken hingewiesen werden können. Zudem lassen sich durch RWD und eine KI-unterstützte Auswertung bestimmte Risikogruppen ausfindig machen, sodass frühzeitig einem Krankheitsausbruch entgegengewirkt und die Lebensqualität durch spezifische Behandlungswege verbessert werden kann.

Fazit: RWD als Grundlage individueller und optimierter Behandlungsmethoden nutzen und die Lebensqualität erhöhen

Umfassende, bereits in der Prävention erhobene Gesundheitsdaten können der Forschung frühzeitig wichtige Erkenntnisse liefern und so die Entwicklung von Anwendungen und Therapien beschleunigen. Auf der anderen Seite können etwa digitale Tagebücher oder Wearables Patient:innen dabei helfen, Entscheidungen selbstbestimmt zu treffen, was die Therapietreue ebenso erhöht wie die Lebensqualität.

Zwar ist der Mehrwert von RWD und ganzeitlicher RWE in Deutschland bereits bekannt, doch ist deren Nutzung bisher noch eingeschränkt. Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) und digitaler Gesundheitsanwendungen sowie dem flächendeckenden Roll-out der Telematikinfrastruktur wird sich diese Situation in Deutschland in den nächsten Jahren allerdings ändern. Eine weitere Hürde, die es für einen breiten Einsatz solcher Daten zu überwinden gilt, betrifft den Datenschutz. Hier muss ein bundeseinheitlicher Rechtsrahmen für die Nutzung von Patientendaten im Kontext wissenschaftlicher Zwecke geschaffen sowie Datenschutzmaßnahmen bei den eingesetzten Erhebungs- und Auswertetools getroffen werden.

Möchten auch Sie RWD für Ihre klinische Forschung nutzen und dabei von den Vorteilen digitaler Lösungen profitieren? Sprechen Sie uns einfach an oder vereinbaren Sie  eine persönliche Software-Demo.

Catherine | Associate Director Marketing

Catherine | Associate Director Marketing

Climedo

Begeistert sich für innovative Event- und Content-Marketing-Formate, um die Vorteile digitaler Gesundheitslösungen für die Welt greifbarer zu machen. Liebt Fotografie, Kunst, Fremdsprachen und alles rund um das Thema Digitalisierung.

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