Wie lässt sich die Patientenreise in der Onkologie verbessern?

Wie lässt sich die Patientenreise in der Onkologie verbessern?

DATUM

07. Juni 2022

AUTOR

Sascha | Co-Founder & CEO

Die International Agency for Research on Cancer schätzt die Zahl der Krebsneuerkrankungen für 2020 auf weltweit rund 19,3 Millionen. Bis 2040 wird eine Erhöhung auf insgesamt rund 30 Millionen Fälle erwartet. Bei Krebserkrankungen durchlaufen Patient:innen je nach Schwere und Krebsart ähnliche Phasen der Patientenreise. Häufig umfassen diese Schritte in der Onkologie:


Je besser dabei die Datengrundlage ist, die sich beispielsweise im Rahmen der  Patientenreise ermitteln lässt, desto effizienter können Behandlung und Forschung Fortschritte erzielen. Deshalb sind digitale Tools auf dem Vormarsch, die die Kommunikation zwischen allen Stakeholdern verbessern und die Erkrankten stärker in den gesamten Behandlungsverlauf einbinden sollen.

Jedoch belegt Deutschland in puncto digitale Entwicklung im Gesundheitsbereich einer aktuellen Studie zufolge bei 17 untersuchten Ländern gerade einmal den vorletzten Platz. Es besteht also Nachholbedarf in Bezug auf das Bewusstsein, welche Potenziale digitale Lösungen im Rahmen der Krebsforschung freisetzen kann. Zudem beklagen viele Patient:innen typische Hürden wie das Fehlen individualisierter Informationen, mangelhafte Einbindung in die gesamte Patientenreise sowie einen hohen Verwaltungsaufwand. 

Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einer optimierten Patientenreise sowie digitalen Tools die Behandlungschancen und Patientenbindung im Rahmen onkologischer Studien verbessern können.

Worum geht’s?

1) Symptome rechtzeitig und präzise einordnen

2) Diagnosestellung mit Patient:in im Fokus

3) Therapiewahl individuell auf die Patient:innen abstimmen

4) Krebspatient:innen aktiv in die Behandlungsphase einbeziehen

5) Die Nachsorge durch interdisziplinäre Angebote verbessern

 1) Symptome rechtzeitig und präzise einordnen 

Für eine Früherkennung von Tumoren ist ein Bewusstsein bezüglich Krebserkrankungen von großer Bedeutung. Viele Patient:innen können erste Symptome nicht immer genau zuordnen und suchen daher eine:n Allgemeinmediziner:in auf. Um wertvolle Zeit zu gewinnen, lässt sich ein breiteres Bewusstsein sowohl bei Ärzt:innen als auch bei Patient:innen durch umfassende Informations-, Beratungs- und Schulungskampagnen fördern. Diese Angebote können durch den Einsatz digitaler Technologien und individueller Telesprechstunden dezentral bereitgestellt werden. Um auch schwierig detektierbare Zellveränderungen zu diagnostizieren, muss das medizinische Personal in der Onkologie zudem die neuesten Screening-Methoden kennen.

2) Diagnosestellung mit Patient:in im Fokus

Nach der Überweisung führt der oder die Onkolog:in die tiefergehende Diagnosestellung durch – eine Phase größter Verunsicherung für die Patient:innen. Werden etwa Informationen nur teilweise oder sogar falsch weitergegeben und fehlerhafte Befunde gestellt, kann dies nicht nur in teuren, ungeeigneten Behandlungen resultieren, sondern auch viel unnötigen Stress für die Patient:innen in der Onkologie verursachen. Daher sollte die Diagnosestellung bereits verstärkt patientenorientiert erfolgen.

Dabei ist ein enger Austausch zwischen Erkrankten, Spezialist:innen und Allgemeinärzt:innen essenziell. E-Health-Tools wie z.B. digitale Sprechzimmer können bereits hier sicherstellen, dass alle Beteiligten zügig die für sie relevanten Informationen erhalten. Durch ein individualisiertes Informationsangebot vor und auch nach der Diagnosestellung werden Ängste genommen. Somit sind Patient:innen eher dazu bereit, sich auf die Behandlung einzulassen, und gehen mental gestärkt in diese kräftezehrende Zeit. Außerdem lassen sich auf diese Weise Falschinformationen vermeiden, die die Erkrankten durch eine Eigenrecherche ohne fachmännische Beratung erhalten.

3) Therapiewahl individuell auf die Patient:innen abstimmen

Krebsarten unterscheiden sich ebenso stark voneinander wie die einzelnen Patient:innen. Deshalb muss bei der Wahl eines geeigneten Behandlungsplans in der Onkologie darauf geachtet werden, welche Therapie im Einzelfall besonders erfolgversprechend ist. Im Rahmen vertiefter Beratungsangebote können Sie Patient:innen dabei unterstützen, z.B. ein geeignetes Therapiezentrum zu finden. Die Nähe zum Wohnort oder die Verfügbarkeit von klinischen Studien sind wichtige Faktoren, die sich positiv auf die Mitwirkung der Erkrankten und somit die Erfolgsaussichten der Therapie auswirken.

Darüber hinaus sollte das medizinische Personal über ausreichende und aktuelle Erkenntnisse in Bezug auf die Ursachen für eine Krebserkrankung verfügen, sodass die Therapie zielgerichtet gewählt werden kann. Dadurch lässt sich der Therapieerfolg erhöhen und zusätzlich Vertrauen in die weiteren Schritte schaffen.

Infografik: Digitale Patientenreise im Gesundheitswesen

Unsere Infografik zeigt Ihnen die Vorteile einer gut durchdachten Patientenreise und wie Sie in 5 Schritten die ideale Patientenreise abbilden können, unter anderem durch:

  • Bewusstsein
  • Diagnose
  • Behandlungswahl
  • Therapiezyklen
  • Nachbeobachtung


4) Krebspatient:innen aktiv in die Behandlungsphase einbeziehen

Die Behandlungsphase in der Onkologie ist geprägt von sich wiederholenden Therapien wie Bestrahlung oder Chemotherapie, die mit starken Nebenwirkungen einhergehen. Der Einsatz von e-health-Technologien kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die Erkrankten weniger belastenden Verwaltungsaufwand haben und etwas Erleichterung im Umfeld der Therapie erfahren. Beispielsweise lassen sich Stress und Wartezeiten im Vorfeld von Behandlungsterminen verringern, indem die Erkrankten einen online-Check-in via Tablet vom Wohnzimmer aus durchführen und zuhause bereits in Ruhe alle notwendigen Formulare ausfüllen.

Am Körper getragene Verbrauchergeräte und Sensoren wiederum können den Erkrankten das Gefühl geben, aktiver Teil der Behandlung zu sein. Solche Wearables, die eine Remote-Überwachung der Patient:innen ermöglichen, führen zu einem verstärkten Engagement sowie individuelle Gesundheitsdaten über einen längeren Zeitraum. Diese Erkenntnisse helfen dabei, die einzelnen Krebsarten und deren Verlauf besser zu verstehen. Durch eine optimierte Datenerfassung und den Einsatz digitaler Tools speziell während der Behandlungsphase in der Onkologie fällt es leichter, Behandlungsmethoden zu optimieren und die Heilungschancen zu erhöhen. 

5) Die Nachsorge durch interdisziplinäre Angebote verbessern

Im Idealfall kann das Fortschreiten des Krebses verhindert oder dieser sogar vollständig beseitigt werden. Im schlimmsten Szenario schreitet die Erkrankung unaufhaltsam voran und es bilden sich erneut Tumore. Dabei leiden viele Patient:innen in dieser letzten Phase der Patient Journey unter Depressionen, anhaltender Müdigkeit und sind überfordert, in ihren Alltag zurückzufinden. Interdisziplinäre Betreuungsangebote wie psychologischer Beistand oder betreute Gesprächsrunden mit geheilten Patient:innen sind eine dabei wichtige Stütze. Der Einsatz digitaler Kommunikationsmittel wie Chatrooms oder Teleberatung kann auch in dieser Phase Barrieren überwinden und wertvolle Erkenntnisse bringen.

Den Rückweg in den Alltag erleichtern App-basierte Angebote zur Tagesplanung. Beispielsweise lassen sich darüber Erinnerungen zur Medikamenteneinnahme, Diätanpassungen oder Tagebuchfunktionen einstellen. Davon profitieren nicht nur die Patient:innen: Die gesammelten Daten helfen den betreuenden Ärzt:innen, die Post-Behandlungsphase besser zu dokumentieren, und geben der Forschung zusätzliche Anhaltspunkte, um beispielsweise Krebsmedikamente weiterentwickeln zu können.

Fazit: Eine optimierte, digital gestützte Patientenreise verbessert die onkologische Versorgung

Viele Patient:innen fühlen sich während der Patientenreise in der Onkologie aufgrund von mangelhafter Einbindung und ungenügender Informationsweitergabe allein gelassen, sodass sie ihr Vertrauen in die Behandlung verlieren. Der Einsatz digitaler Technologien bei Krebserkrankungen schafft hier Abhilfe: In allen Phasen der medizinischen Versorgung von Prävention bis Nachsorge tragen entsprechende E-Health-Tools dazu bei, den Erkenntnisstand von Mediziner:innen, Forschung und Patient:innen zu optimieren. Voraussetzung dafür sind etwa einheitliche Daten und Kommunikationsstandards sowie der verstärkte Einsatz von Gesundheitsdaten.

Sie möchten bei Ihrer nächsten klinischen Studie zu Onkologie auf Patientenorientierung und digitale Tools setzen? Dann vereinbaren Sie unverbindlich eine Software-Demo  oder sprechen Sie uns an! Wir freuen uns darauf, Sie bei der Digitalisierung Ihrer klinischen Datenerhebung zu unterstützen.

Sascha | Co-Founder & CEO

Sascha | Co-Founder & CEO

Climedo

Ein Unternehmer durch und durch. Begeistert sich für "Digital Health" und die Einführung neuester Technologien und Produkte auf den Markt. Experte in den Bereichen IIot und Saas.

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