Patientenreise – Mit diesen 3 Schritten gelingt sie
DATUM
17. Mai 2022
AUTOR
Veronika | Co-Founder & COO
Bei der Behandlung von Krankheiten nimmt die sogenannte Patientenreise (engl. “Patient Journey”) einen immer größeren Stellenwert ein. Sie bildet die Erfahrungen der Patient:innen im gesamten Gesundheitssystem ab und beschreibt den Weg der Erkrankten, von den ersten Symptomen bis zum Ende der Behandlung. Idealerweise gibt sie Rückschlüsse über deren größten Ängste und Hürden in Bezug auf das behandelnde Personal und die Therapiewahl. Oft lassen sich dabei neue Ideen für die Behandlung und Einbindung der Patient:innen finden.
In der Realität wird die Patientenreise aber nicht immer allumfassend aufbereitet und zeitnah evaluiert, sodass im schlimmsten Fall eine weniger geeignete Therapie über einen zu langen Zeitraum angewendet wird. Das beeinträchtigt die Erfahrung der Patientinnen und kann dazu führen, dass die Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen als unangenehm und belastend empfunden wird. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie die Patient Journey verbessern können und dadurch eine bessere Datengrundlage erhalten sowie eine höhere Patientenbindung erzielen.
Worum geht’s?
1. Die Patientenreise mit gezielter Kommunikation optimieren
2. Schmerzpatient:innen stärker über e-Health-Angebote einbinden
3. Mit Patientendaten Verbesserungspotenziale aufdecken
1) Die Patient Journey mit gezielter Kommunikation optimieren
Je ausführlicher die Patientensicht erfasst und berücksichtigt wird, desto mehr Rückschlüsse auf die Qualität der Behandlung lassen sich für Unternehmen und Behandelnde ziehen. Auch wenn sich die Details der Patientenreise je nach Krankheitszustand unterscheiden, folgen die meisten einem Muster aus ähnlichen Phasen, die sich am besten in tabellarischer Form darstellen lassen. Eine gute Patient Journey reicht dabei über das bloße Monitoring während der Behandlungszeit und Meilensteine wie die Diagnosestellung und das Ende der Behandlungsphase hinaus. Auch Aufgaben und Bedürfnisse der Erkrankten sollten während der gesamten Zeit Berücksichtigung finden und klar formuliert sein. So lässt sich beispielsweise regelmäßig erfragen, wie die gewählte Behandlungsform den Alltag oder soziale Beziehungen der Patient:innen beeinflusst.
Die Vorteile einer optimierten Patientenreise liegen aber nicht nur bei den Patient:innen selber. Interagieren die verschiedenen Stakeholder – Medikamentenhersteller:innen, Behandelnde, Krankenhauspersonal und Erkrankte – im Rahmen der Patient Journey konsequent miteinander, lassen sich unwirksame und unnötige Behandlungen frühzeitig vermeiden. Somit steigt die klinische Wirksamkeit und Effizienz der Betreuung sowie der Medikation. Zudem zeigt die bessere Datengrundlage entscheidende Hebelpunkte auf, um die Patient:innen besser verstehen und betreuen zu können. So lassen sich etwa gezielte Medikamentenwechsel forcieren oder die Abkehr von einer bestimmten Behandlungsform verhindern.
2) Schmerzpatient:innen stärker über e-Health-Angebote einbinden
Der Nutzen von e-Health-Angeboten in der Patient Journey lässt sich gut am Beispiel von Schmerzpatient:innen nachvollziehen. Denn die Erkrankten müssen sich oftmals einem langwierigen Behandlungsprozess mit wechselnden Therapien und Erfolgschancen unterziehen. Insbesondere in der frühen Phase kurz nach der Diagnosestellung greifen Ärzt:innen häufig zu einem „Trial-and-Error-Ansatz“, der in erster Linie das Verschreiben von Medikamenten oder einfachen physiotherapeutischen Maßnahmen vorsieht. Dabei lässt sich bereits hier durch eine interdisziplinäre Vorgehensweise mit dem Erkrankten gemeinsam eine weniger frustrierende Alternative finden. Beispielsweise können Physiotherapeut:innen mit erweiterten Kenntnissen zurate gezogen werden, um wirksame Bewegungstherapien zu entwickeln.
Spätere Phasen sind häufig geprägt von Frustration und der Herausforderung, die Linderung der Leiden in den Alltag zu integrieren. Eine verbesserte Aufklärung und die zielführende Einbindung der Patient:innen helfen dann dabei, deren Wohlbefinden zu erhöhen. Insbesondere e-Health-Angebote, die eine aktive Teilnahme von zu Hause aus ermöglichen, sind ein mächtiges Instrument, um das Selbstmanagement der Erkrankten zu stärken. Durch regelmäßige Tele-Beratungen zwischen Behandelnden und Erkrankten lassen sich gemeinsame Ziele und die Therapiewahl zur Schmerzlinderung einfacher festlegen sowie dynamisch anpassen. Das verbessert auch die Qualität der Behandlung insgesamt ebenso wie die Akzeptanz seitens der Patient:innen.
Infografik: 5 Tipps für mehr Patientenorientierung in klinischen Studien
Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Patientenorientierung in Ihrer Studien fördern und die Datenqualität nachhaltig erhöhen:
- Remote Patient Monitoring
- Erhöhte Zugänglichkeit
- eConsent
- Patientenrekrutierung
- Patient Journey Dashboards
3) Mit Patientendaten Verbesserungspotenziale aufdecken
Der interdisziplinäre Blick auf die Patientenreise sowie der ständige Dialog mit den Patient:innen helfen langfristig dabei, chronische Leiden oder (aktuell) kaum heilbare Krankheiten soweit zu lindern, dass ein weitestgehend normales Leben möglich wird. Der Schlüssel ist dabei, evidenzbasierte Medizin, Verhaltensforschung und neuartige Gerätetechnologie zu vereinen. Zudem leisten die Patient:innen einen wichtigen Beitrag zur Forschung, wenn sie im Rahmen der Patient Journey stärker eingebunden und befragt werden. Wirkt ein Medikament beispielsweise gut, die Patient:innen fühlen sich in Bezug auf Dosierung, Tablettengröße oder sonstige Eigenschaften jedoch in ihrem Leben eingeschränkt, ist dies ein wichtiger Hinweis für die Hersteller. Mit den Daten lassen sich die Produktqualität verbessern und langfristig Wettbewerbsvorteile erreichen.
Fazit: Optimierte Patientenreise schafft Raum für Innovationen
Indem die Patient Journey detaillierter und konsequenter dokumentiert wird, lässt sich langfristig das Wohlbefinden der Patient:innen steigern, was wiederum zu einer stärkeren Bindung und Therapieakzeptanz führt. Durch einen frühzeitigen interdisziplinären Ansatz insbesondere bei chronischen Krankheiten werden neue Möglichkeiten für Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen aufgedeckt, wovon Patient:innen ebenso profitieren wie Hersteller und Behandelnde. Die Zuhilfenahme der Telemedizin ist dabei ein entscheidender Schritt und wird von vielen Stakeholdern positiv unterstützt.
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