ePRO als Innovationstreiber: 3 Chancen für ein besseres Gesundheitswesen
DATUM
24. Juni 2022
AUTOR
Kristina Weber | Product Lead
Remote Work, Soziale Netzwerke und Onlinehandel: Die Digitalisierung durchdringt alle Bereiche unseres Alltags. Maßnahmen, die während der Covid-19-Pandemie zur Eindämmung des Infektionsgeschehens getroffen wurden, haben dieser Entwicklung auch in Deutschland einen gewaltigen Schub nach vorn versetzt. Dies betrifft besonders den Gesundheitsbereich, in welchem digitale Sprechstundenkonzepte und elektronische Kommunikations- sowie Verwaltungstools – zu denen auch electronic Patient-Reported Outcomes (ePROs) zählen – vermehrt Einzug halten. Sie senken nicht nur die Anzahl der notwendigen Präsenztermine und damit die Ansteckungsgefahr bei leicht übertragbaren Krankheiten wie Covid-19, sondern ermöglichen medizinischen Einrichtungen auch eine papierfreie, flexible und letztendlich effizientere Organisation.
Daneben besitzen Systeme zur digitalen Datenerhebung (EDC) noch weitere entscheidende Vorteile: Patient:innen, für die eine Fahrt in die Klinik oder zu Ärzt:innen wegen fehlender Mobilität oder Zeit eine Hürde darstellt, können auf elektronischem Wege auch zuhause erreicht und einbezogen werden. Eine Studie stellte bereits vor knapp zehn Jahren fest, dass 77.3 % der Patient:innen, die sowohl mit papierbasierten PRO als auch mit ePRO Erfahrungen gesammelt hatten, die elektronische Dateneingabe bevorzugten. Die Nutzung von ePRO erhöhte die Gesamtzufriedenheit und die Bereitschaft, auch zukünftig an Studien teilzunehmen.
Vor diesem Hintergrund wird eines klar: ePROs können als Innovationstreiber im Gesundheitswesen agieren. Am Beispiel von drei ausgewählten Bereichen zeigen wir Ihnen, wie das gelingt.
Diese 3 Vorteile bietet der Einsatz von ePRO
1) Zeit und Ressourcen einsparen
2) Verbesserte Kommunikation zwischen Beteiligten
3) Die Behandlung personalisieren
1) Zeit und Ressourcen einsparen
ePRO im Gesundheitswesen macht die Studiendurchführung effizienter – und zwar sowohl für Teilnehmer:innen als auch für Forscher:innen. Zum einen reduziert ePRO den Zeitaufwand, den beide Seiten in die Datenerfassung investieren müssen. So können Patient:innen Fragebögen und Dokumentationen bequem zuhause ausfüllen. Das Studienzentrum hat dagegen die Möglichkeit, die entsprechenden Fragebögen flexibel zu erstellen und zu modifizieren. Mit nur wenigen Klicks sind sie an die gesamte Teilnehmerschaft oder ausgewählte Gruppen verteilt. Im Anschluss lassen sich die erhobenen Daten unmittelbar analysieren, ohne aufwändig transkribiert und überprüft werden zu müssen.
Zum anderen senkt ePRO auch die Kosten der gesamten Studiendurchführung. Dank der elektronischen Datenerfassung sind weder Stift und Papier noch Geräte zur digitalen Transkription mehr notwendig. Außerdem fallen weniger Datenduplikationen an und die Fehlerquote der erhobenen Informationen lässt sich mithilfe von vordefinierten Eingabefeldern und Antwortmöglichkeiten stark begrenzen. Auf diese Weise spart das Studienzentrum beim Sammeln und Analysieren der Daten neben Zeit und Materialien auch kostenintensives Personal.
2) Verbesserte Kommunikation zwischen Beteiligten
Mit ePRO im Gesundheitswesen erhalten Patient:innen die Möglichkeit, sich in Ruhe und in vertrauter Umgebung bewusst mit ihrer eigenen Gesundheit zu befassen. So können etwa Anliegen, die im Rahmen von Arztbesuchen angesprochen werden sollen, im Vorfeld besser identifiziert werden. Zudem lassen sich z.B. Symptome oder Nebenwirkungen direkt in dem Moment notieren, in dem sie tatsächlich auftreten und noch frisch im Gedächtnis sind. Diese individuelle Vorarbeit senkt schließlich die kommunikativen Hürden gegenüber Ärzt:innen, sodass Patient:innen Informationen sowie persönliche Sorgen leichter an das medizinische Personal herantragen können und sich daher besser betreut fühlen.
Doch auch Mediziner:innen und Forscher:innen können von der durch ePRO geschaffenen Transparenz profitieren. Indem die Daten in Echtzeit erhoben und überprüft werden, lassen sich z.B. Verschlechterungen des Gesundheitszustandes oder das Auftreten schwerwiegender Nebenwirkungen schneller erkennen, sodass Ärzt:innen bei Bedarf frühzeitig eingreifen können. Langfristig trägt ein solches proaktives Symptommanagement dazu bei, Krankenhausaufenthalte sowie Notfälle reduzieren – was das Gesundheitswesen insgesamt entlastet.
Whitepaper: 5 Faktoren, die eine gute ePRO-Lösung ausmachen
Unser Whitepaper zeigt Ihnen wie sie die optimale ePRO Lösung für Ihre nächste klinische Studie finden, unter anderem durch:
- Hohes Maß an Personalisierung und Unterstützung
- Kompatibilität mit Geräten der Anwender:innen (BYOD)
- Einbindung in andere Systeme
- Automatische Benachrichtigungen und Erinnerungen an Teilnehmende
- Datenschutz und Sicherheit
3) Die Behandlung personalisieren
Eine verbesserte Kommunikation zwischen Patient:innen und behandelnden Ärzt:innen legt die perfekte Grundlage, um die Zufriedenheit und das Engagement der Patient:innen zu erhöhen. So erkennen prädikative ePRO-Lösungen mit selbstlernenden Algorithmen etwa Symptomverläufe und sagen Komplikationen vorher, sodass Behandlungsteams ihre medizinische Betreuung optimal darauf ausrichten können. Eine solche systematische Fernüberwachung von Symptomen durch ePRO und die dadurch ermöglichte, individuelle Behandlung steigern z.B. die Überlebenschancen von Krebspatient:innen nachweislich.
Darüber hinaus bietet ePRO die Chance, Teilnehmende ohne großen Aufwand mit individualisierten Informationen und Dokumentationsvorlagen zu versorgen. Anstatt Patient:innen selbst nach ihren Symptomen googeln zu lassen, erhalten sie mithilfe von ePRO Zugang zu qualifiziertem Hintergrundmaterial, das optimal auf ihren jeweiligen Zustand abgestimmt ist. Dadurch können Patient:innen wiederum ihre Sorgen und Ängste besser einordnen und ihre Bedürfnisse präziser an das behandelnde Fachpersonal kommunizieren. So lassen sich Entscheidungen von medizinischer Seite wie etwa die Wahl der geeigneten Therapie oder des Therapiezentrums mit den individuellen Erfahrungen und Wünschen der Patient:innen in Einklang bringen. Dies erhöht letztendlich deren Zufriedenheit sowie Bereitschaft, an Studien teilzunehmen und bis zum Abschluss konsequent dabei zu bleiben.
Fazit: ePRO demokratisiert den Zugang zum Gesundheitswesen
Mithilfe von ePRO lassen sich sowohl Zeit als auch finanzielle und personelle Ressourcen einsparen. So wird durch ePRO im Gesundheitswesen dieses aktiv entlastet und die gewonnen Mittel können in andere Bereiche wie die Patientenbetreuung sowie die allgemeine medizinische Versorgung investiert werden. Darüber hinaus verbessern ePRO-Lösungen die Kommunikation zwischen Patient:innen und Mediziner:innen. Indem Symptome besser dokumentiert und Erkrankte mit für sie relevanten Informationen versorgt werden, reduzieren sich z.B. die Häufigkeit und Dauer von stationären Krankenhausaufenthalten. Zudem können Behandlungen besser auf die einzelnen Patient:innen zugeschnitten werden, was einerseits deren Überlebens- und Genesungschancen und andererseits ihre Zufriedenheit sowie Compliance erhöht.
Durch abgebaute Hürden, barrierefreie Kommunikation und insgesamt eine bessere medizinische Betreuung ebnen ePRO-Lösungen den breiten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Dies gilt sowohl für Erkrankte jeglicher sozialer Herkunft, als auch für Mediziner:innen und Forscher:innen. Als Innovationstreiber macht ePRO die Stimmen aller Akteure hörbar und trägt so dazu bei, das Gesundheitswesen insgesamt zu demokratisieren. Doch elektronische Datenerfassung ist nicht nur die neue Norm im klinischen Umfeld, sondern wird zunehmend auch im außerklinischen Bereich erfolgreich zur besseren Überwachung von Krankheitsverläufen und Verwaltung der Patientendaten eingesetzt.
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